In Enger nimmt die Debatte um das Einsparen von Gas und Strom Fahrt auf. „Wenn das Hallenbad schließt, gibt es noch mehr Nichtschwimmer.“
Die Kommunen sind gefordert, Energie und Heizkosten einzusparen. „Dabei darf es nicht zur Schließung des Gartenhallenbades in Enger oder von Sporthallen kommen“, sagt Nils Wörmann, SPD-Sprecher im Ausschuss für Schule, Jugend und Sport. In der Fraktion habe man das Thema erörtert und wolle sich klar positionieren.
„Schon in der Corona-Pandemie war kaum Vereins- und Schulsport möglich“, sagt Wörmann. „Jetzt wollen wir auf gar keinen Fall einen Energiekosten-Lockdown für Sporthallen und das Hallenbad.“ Zur Zeit sei dies nach den Worten des Bürgermeisters in Enger zwar nicht im Gespräch, sagt der SPD-Politiker. „Aber niemand weiß, was übermorgen ist.“
Falsches Signal
Nach Corona hätten die Schulen und Vereine grad wieder Anschluss in Sachen Sport gefunden. Jetzt Sportstätten zu schließen, wäre das falsche Signal. Die explosiv steigenden Energiekosten dürften auch nicht in Form von Umlagen an die Vereine weitergegeben werden. „In Enger ist das noch kein Thema – aber in anderen Teilen des Landes wird darüber diskutiert“, sagt Wörmann. Man wolle sich aber jetzt schon proaktiv einbringen.
Mit Vereinen Lösungen suchen
Bewusst sei der Fraktion aber, dass Heizenergie und Strom eingespart werden müssten. So werde in anderen Kommunen darüber diskutiert, den Fußballplatz beim Training abends nur zur Hälfte zu beleuchten. In Enger sollten Bürgermeister, die Ratsfraktionen und die Vereine sich zusammensetzen, um zu gemeinsamen Lösungen zu kommen, die praktikabel sind, sagt Wörmann.
Die Frage sei beispielsweise, ob Hallen in ihrer Größe derzeit ausgelastet seien. „Wir erwarten auch Rückmeldungen von Vereinen, ob beispielsweise Trainingszeiten reduziert werden könnten.“ Denkbar sei auch, die Duschen in den Hallen kälter einzustellen, um Energie zu sparen.
Natürlich ist der SPD bewusst, dass das Gartenhallenbad viel Energie benötigt. „Aber wenn die Stadt das Bad dicht machen würde, hätten wir demnächst noch mehr Nichtschwimmer, denn dann gäbe es keine Schwimmkurse und kein Schulschwimmen mehr“, sagt Wörmann.
Die SPD will das Thema am kommenden Dienstag im Ausschuss für Schule, Jugend und Sport zur Sprache bringen, mit dem Ziel, gemeinsam mit den anderen Fraktionen nach Lösungen zu suchen.