Unsere Ideen zum Radwege-Konzept der Stadt Enger

Ostumgehung Enger Bild: Rolf Siemers

Radwege-Konzept der Stadt Enger – Wir möchte eigene Ideen einbringen. Dafür haben wir einen Antrag vorbereitet. Damit möchten wir erreichen, dass die unten genannten Inhalte in die Überlegungen zur Erstellung eines Radwege-Konzepts in Enger einfließen und damit überregional entsprechend den neuesten Mobilitätsentwicklungen aufwerten.

Wir bitten darum, den nachfolgenden Antrag als Tagesordnungspunkt auf die Tagesordnung des Ausschusses für Stadtplanung, Infrastruktur und Umwelt am 6. Mai 2019 aufzunehmen.

Erste Vorstellung im Ausschuss

Im Rahmen zweier Ausschusssitzungen, hier im Besonderen der Sitzung vom 16.04.2018, wurde durch das Planungsbüro Bockermann Fritze Ingenieur Consult GmbH von Herrn Dr. Bockermann u.a. die Neugestaltung der Bielefelder Straße vorgestellt. Das Konzept beinhaltet den Abschluss des einseitigen Radweges in Höhe der Zufahrt Liesbergmühle.

Eine sehr kurze Diskussion zu dieser Tatsache wurde mit der Feststellung abgeschlossen, dass die Weiterführung bis zur L557, Fortsetzung Bielefelder Straße / Westfalenring, aufgrund zu erwartender geringer Nutzung bis zur Einmündung unverhältnismäßig sei und die L 557 selbst aufgrund negativer Sicherheitsgefühle von Radfahrern kaum genutzt würde.

Dazu hat unser sachkundiger Bürger Rolf Siemers, als begeisterter Radfahrer, einige Ideen zum Radwege-Konzept entwickelt.

Unsere Ideen zum Radwege-Konzept

Die L 557 stellt sich im Bereich Enger in zwei baulichen Variationen dar:

  1. Als Bielefelder Straße / Lübbecker Straße / Engersche Straße zwischen Enger und Bielefeld mit einer Gesamtbreite von ca. 12 Metern. Davon zwei Fahrstreifen in jede Fahrtrichtung und einem Randstreifen beidseitig von jeweils 2 Metern, abgetrennt durch Zeichen 295 StVO.
  2. Als Westfalenring im Bereich Enger zwischen den Einmündungen Bielefelder Straße (alt) und Bünder Straße mit einer Gesamtbreite von ca. 9 Metern ohne jeglichen befestigten Randstreifen. Dieser Streckenabschnitt ist für den Radverkehr gesperrt (Zeichen 254 StVO).
Ideen zum Radwege-Konzept
Foto Ostumgehung Enger Bild: Rolf Siemers
Bild: Rolf Siemers

Beide Varianten lassen eine Geschwindigkeit von 100 km / h auf freier Strecke zu, bzw. reduzierte Geschwindigkeiten von 70 km / h an Einmündungen und Kreuzungen. Einmalig im Streckenverlauf eine Reduzierung auf 50 km / h im Bereich einer Kindertagesstätte in Bielefeld -Brake.

Bild: Rolf Siemers

Beide Varianten ermöglichen somit dem Kraftfahrzeugverkehr dieselben Nutzungsbedingungen

  • einmal mit beidseitigen Seitenstreifen,
  • einmal ohne jegliche Ausweichmöglichkeit.

„Protected Bike Lanes“

Von daher bietet es sich aktuell an, die weitgehend ungenutzten Seitenstreifen als sogenannte „Protected Bike Lanes“ (geschützte Radfahrstreifen) zu führen. Der Kraftfahrzeugverkehr würde durch eine derartige Anlage nicht eingeschränkt (Vergleich Ausbau -variante zu 2. – Westfalenring).

Ab der Einmündung Bielefelder Straße  „ALT / NEU“ (Beginn / Ende der Seitenstreifen in Richtung Bielefeld / bzw. umgekehrt) könnte lediglich durch Veränderungen der Markierung der Zeichen 255 /296 / 298 und relativ geringer baulicher Veränderungen auf einer Fahrbahnseite ein geschützter Radfahrstreifen in zwei Richtungen von jeweils zwei Meter Breite entstehen.

Original Streckenabschnitt in Höhe Lübbecker Straße / Übergang Bielefelder Straße Bild: Rolf Siemers
Der Streckenabschnitt simuliert „Protected Bike Lanes“. Bild: Rolf Siemers

Beide Fotos zeigen exakt den gleichen Streckenabschnitt in Richtung Enger.

Durch „Verschiebungen“ der Markierungen (hier) in östliche Richtung um zwei Meter ergeben sich zwei komplette Fahrstreifen wie gehabt. Auf der westlichen Seite werden zwei Meter „gewonnen“, die als Protected Bike Lanes“ zur Verfügung gestellt werden könnten. Die in mehreren Bereichen vorge-schriebene Geschwindigkeit von 70 km/h könnte auf die gesamte Strecke erweitert werden!

Bild: Rolf Siemers
Bild: Rolf Siemers
Bild: Rolf Siemers

Markierungs – „verschiebungen“ sind auf dem Streckenverlauf auch in der Vergangenheit bereits ein probates Mittel gewesen, um dem Radfahrer zumindest an den Kreuzungen einen Behelfsstreifen zu ermöglichen.

Die L557 bietet sich für eine derartig zukunftsweisende Verkehrssituation förmlich an.

Die Vorteile

Die topografische Lage zwischen Enger und Bielefeld ist für den Zweiradfahrer sowohl (noch) mit „Muskelkraft“, als auch für E-Biker ideal. Geringe Anstiege und Gefällstrecken (einzige Ausnahme in Blfd.-Schildesche zwischen Grafenheider – und Vilsendorfer Str.) lassen die 10 Kilometer leicht bewältigen. Zusätzlich gibt die schon vorhandene befahrbare Fläche mit der durchgängig geteerten Struktur optimale Rahmenbedingungen.

Diese Vorteile werden auf den „möglichen“ Parallelstrecken

  •  über Pödinghausen – Jöllenbeck – Vilsendorf
  •  über Oldinghausen – Eickum – Stedefreund – Brake

auch bei zu erwartenden Nachbesserungen nicht erreicht!

Der mögliche Nutzerkreis wäre vielschichtig. Angefangen vom radfahrenden Schüler aus Oldinghausen, Eickum, Stedefreund zu den weiterführenden Schulen in Enger, über die berufstätigen Pendler aus Enger und Umgebung Richtung Blfd.-Brake / Bahnhof, – Schildesche ÖPNV oder direkt erreichbaren Zielorten, bis hin zu den Radwandergruppen, die hier eine ideale Ergänzung, zu den Wanderstecken ENG / NW / BI 2 / BI 3, zur Verfügung hätten.

Die Signale für die zukünftige Mobilität – und hier im Besonderen hinsichtlich der Zweiradnutzung zeigen zur Zeit allerorts GRÜN:

  • Bielefeld will bis 2030 Autoverkehr halbieren.
  • Anzahl E-Bikes in den letzten 3 Jahren verdoppelt, auf jetzt 3,1 Millionen
  • Der Radschnellweg OWL wird nun sogar über Herford, Bielefeld bis Rheda-Wiedenbrück geplant. (Pressemitteilung vom 10.12.2018)
  • Neueste Technologien, wie z. B. E – Scooter, sind ab Frühjahr 2019 verkehrstauglich und fahren mit Geschwindigkeiten bis 20 km/h auch auf Fahrradwegen.

Unser Beschlussvorschlag

Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit Straßen.NRW auf dem Streckenverlauf der L 557 zwischen Enger und Bielefeld „Protected Bike Lanes“ als Umbaumaßnahme zu prüfen und ggf. in das Radwegekonzept der Stadt Enger aufzunehmen. Eine bauliche Umsetzung wird dabei angestrebt.