"Dies war keine Bauchentscheidung, sondern ein reiflicher Überlegungsprozess, in dem ich viele Aspekte, berufliche und familiäre, abgewogen habe", sagt Rieke. Im März werde er 60 Jahre und sei dann rund 40 Jahre im Beruf.
Er sei sich sicher, dass die Widukindstadt davon profitieren könne, wenn ab Oktober jüngere und neue Gedanken Chancen auf Umsetzung bekämen. Die SPD Enger habe gute und geeignete Persönlichkeiten, die dieses Amt ausüben könnten. Namen wollte er nicht nennen. "Das liegt in den Händen der Partei."
Rieke ist seit 18 Jahren Bürgermeister in Enger und damit der dienstälteste Amtsinhaber im Kreis Herford. 22 Jahre engagiert er sich für die Stadt Enger, zunächst als Kämmerer und Beigeordneter, später als Bürgermeister.
"Enger ist mein Leben, hier habe ich mein berufliches Glück gefunden", sagt er zurückblickend. Bei aller Arbeit und auch manchem Ärger habe er sich hier immer wohl gefühlt. Viel Rückhalt habe er in der Bürgerschaft erfahren, die ihn drei Mal zum Bürgermeister gewählt habe.
Viele für Enger wichtige Dinge habe er gemeinsam mit dem Rathaus-Team, mit seiner Partei und dem Stadtrat erreichen können. "Viele Entscheidungen sind im Rat einvernehmlich getroffen worden", betont er. Die Zusammenarbeit im Rat sei vielfach von Fairness und Sachbezogenheit geprägt gewesen.
Besonders wichtig sei ihm zurückblickend die Gründung der Realschule und der Erhalt des Gartenhallenbades gewesen. Und dass es in Enger vier Kunstrasenplätze gebe, sei für eine Stadt in der Größenordnung Engers auch bemerkenswert.
Gelungen sei auch die Stadtentwicklung, die sich in der positiven Entwicklung der Bevölkerungszahl widerspiegele.
Am 20. Oktober wird Klaus Rieke seinen letzten offiziellen Arbeitstag haben. "Bis zu diesem Zeitpunkt werde ich mich mit Volldampf für die Belange der Stadt engagieren."
Wichtig sei es dann für ihn, selbst zur Ruhe zu kommen. Das Privatleben stehe dann im Vordergrund.
Konkrete Pläne für seinen Ruhestand habe er noch nicht. Aber er werde künftig mehr Zeit für die Heimspiele von Arminia Bielefeld haben, sagt der Fußballfan schmunzelnd.
Er selbst will auch mehr Sport treiben und die ein oder andere Radtour unternehmen. Und dann gibt es noch ein Enkelkind – gerade mal zwei Monate alt.