
Enger. Mit einer neuen Idee schaltet sich Bürgermeister Klaus Rieke in die Debatte um das umstrittene Projekt Buskontaktpunkt/Kreisel ein. Gestern stellte er eine abgespeckte Lösung vor, die ohne Kreisel auskommt.
Der öffentliche Personennahverkehr liegt mir am Herzen, versicherte der Bürgermeister und präsentierte eine neue Ideenskizze. Noch nicht bis ins Detail durchgeplant, wie er sagt, aber als Grundlage geeignet, neue Perspektiven zu entwickeln. Nach dem Abschied der SPD von den bisherigen Planungen eines Buskontaktpunktes und eines Kreisels war ein heftiger Streit zwischen den Parteien und in der Öffentlichkeit entbrannt (die NW berichtete).
Kernstück der neuen Überlegungen ist ein Bustreff am Kleinbahnhof auf dem Gelände, das durch den Abriss eines Wohnhauses frei geworden ist (siehe Skizze). Hier könnten sich die Linien von VMR und BVO treffen, zwei Wartehallen oder lang gezogene Dächer für Fahrgäste entstehen. Die Umsteige-Qualität wird verbessert, ist sich Rieke sicher. Und man könne trotzdem auf die überdimensionierte Planung von Buskontaktpunkt und Kreisel verzichten. Es geht auch ne Nummer kleiner und vor allem billiger, ist der Bürgermeister überzeugt, zumal der 971.000 Euro teure Kreisel nicht gebaut werden müsse. Wie teuer ein Bustreff im Vergleich zum größeren Buskontaktpunkt (579.000 Euro) wäre, kann Rieke zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Dazu muss man tiefer in die Planung einsteigen, aber billiger wird es auf jeden Fall.
Die Ideenskizze soll den Politikern in der nächsten Sitzung des Fachausschusses am 17. März vorgestellt werden.
Einfordern will die Stadt laut Rieke von der BVO die Durchbindung der Linien Bielefeld-Enger und Enger-Bünde. So könnte künftig der Bus von Bielefeld kommend an der Echterbeck-Kreuzung in die Werther Straße und wenig später in die Ringstraße einbiegen, um Hallenbad und Aldi/E-Center anzufahren. Von der Ringstraße soll die Linie dann über die Spenger Straße zum angedachten Bustreff am Keinbahnhof verlaufen. Induktionsschleifen könnten beim Verlassen dafür sorgen, dass allein der Bus Grün bekommt und ohne Probleme an der Ampelkreuzung weiter Richtung Bünde fahren kann, sagt Rieke. Ein Park&Ride-Angebot sei durch die Parkplätze am Kleinbahnhof gegeben.
Der Bürgermeister hält die neue Idee grundsätzlich für förderungsfähig. Geklärt werden müsse mit der zuständigen Behörde, ob möglicherweise ein neuer oder ein Änderungsantrag gestellt werden müsse, um Fördergelder zu bekommen.
Zunächst hofft der Bürgermeister aber, dass sein neuer Vorschlag in der Engeraner Politik Zustimmung findet. Ich setze auf Vernunft und Sachpolitik der Fraktionen.