Enger. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen lehnt die Engeraner SPD die so genannte Nordspange ab. Für uns ist es nur konsequent, wenn wir jetzt Nägel mit Köpfen machen, sagte Fraktionsvorsitzender Gerhard Bockermann. Zusammen mit den Grünen stimmte die SPD in der Ratssitzung am Montag Abend für eine Herausnahme der textlichen Aussagen zur Nordspange aus dem Flächennutzungsplan.
Wir leben nicht auf einer Insel und wissen, dass das Land trotzdem eine andere Straßenplanung verfolgen kann, räumte Bockermann ein. Wir glauben aber nicht, dass sich dies gegen den erklärten Willen einer Stadt umsetzen lässt. Die Verwaltung habe der Politik unlängst die Möglichkeit aufgezeigt, entsprechende Rechtsmittel einzulegen.
Wer für 2,1 Millionen Euro eine nicht gewollte Landstraße durch die freie Landschaft bauen wolle, der solle sich erst um den Zustand der Landesstraßen vor Ort kümmern, wies der Engeraner SPD-Fraktionschef auf den Zustand der Bielefelder, Jöllenbecker und Meller Straße hin.
Karsten Glied von der CDU warnte davor, die angedachte Verbindung zwischen Meller- und Bünder Straße leichtfertig aus dem Flächennutzungsplan zu streichen. Auf den Bau zu verzichten und im Gegenzug andere Straßen dafür in Ordnung zu bringen, werde nicht funktionieren. Glied: Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Nach Ansicht des FDP-Fraktionsvorsitzenden Berthold Dessin wird eine große Chance vertan, die Verkehrsentwicklung in vernünftige Bahnen zu lenken. Durch die Nordspange könne die Innenstadt und insbesondere die Meller und Bünder Straße vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Er plädierte eindringlich dafür, an der Option der Nordspange festzuhalten.
Fraktionsvorsitzende Regina Schlüter-Ruff erinnerte daran, die Engeraner Grünen seien immer gegen das Straßenprojekt gewesen. Für uns steht der Landschaftsschutz im Wellensiek an oberster Stelle, betonte die Vorsitzende.