Enger. Gerd Althoff kann aufatmen. Der Vorsitzende des Kleinbahnmuseumsvereins verfolgte am Montag Abend als Zuhörer aufmerksam die politische Debatte im Engeraner Rat. Jetzt können wir weiter planen, freute sich gestern Althoff im Gespräch mit der NW.
Nach kontroverser Diskussion stimmten SPD und Grüne am Montag gegen das Votum von CDU und FDP der Museumsplanung und der finanziellen Unterstützung durch die Stadt zu. Demnach wird die Kommune dem Verein das Grundstück zwischen Aldi-Neubau und Kleinbahnhof für dessen Projekt zur Verfügung stellen. Ferner erhält der Verein einen Zuschuss von 25.000 Euro. Die konzeptionelle Grundlage für die dauermuseale Ausstellung verraten Außenmaß und sind der Unterstützung durch die Stadt wert, betonte SPD-Fraktionschef Gerhard Bockermann. Wir schwimmen aber nicht im Geld, das Projekt darf nicht zur Dauerbelastung werden, ergänzte Bockermann. Deshalb beschloss Rot/Grün, die zukünftige Unterhaltungs- und Betriebskosten seien nach Fertigstellung des Museums vom Trägerverein zu bestreiten.
Wir fordern immer bürgerschaftliches Engagement, sagte Regina Schlüter-Ruff, jetzt muss man es auch unterstützen. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen erhofft sich von dem neuen Museum eine weitere Attraktivitätssteigerung der Widukindstadt. Am Herzen liegt den Grünen die Skateranlage, die durch den Bau des Museums einen anderen Standort am Kleinbahnhof bekommen wird. Zusammen mit der SPD beschloss die Fraktion, dass die Skateranlage vor Baubeginn des Museums nutzbar sein soll.
Die FDP bedauerte, dass keine Aussagen über die Folgekosten des Museums gäbe. Wir befürchten, es beginnt sich eine finanzielle Spirale zu drehen, sagte Fraktionsvorsitzender Berthold Dessin mit Blick auf die schwierige Haushaltslage der Stadt. Einen einmaligen Zuschuss würde die FDP mittragen. Dabei wird es aber nicht bleiben, prophezeite Dessin.
Wir sind offiziell durch das neue kommunale Finanzmanagement nicht mehr im Haushaltssicherungskonzept, haben aber keinen Cent mehr, unterstrich CDU-Fraktionsvorsitzender Friedhelm Kirchhoff. Wie die FDP vermisst er Aussagen über die Folgekosten des Museums.
Ziel des Vereins ist es jetzt, mit dem Bau des Museums im Herbst zu beginnen.
Was kostet das Museum?
Die Finanzierung steht. 250.000 Euro wird der Bau des Kleinbahnmuseums kosten. 175.000 Euro bekommt der Verein als Träger des Projektes vom Land. Die Stadt stellt das Grundstück zur Verfügung und 25.000 Euro. Die restlichen 50.000 Euro kann der Verein durch Spenden (Hauptsponsor ist die Sparkasse Herford) aufbringen. Die Kleinbahner (50 Mitglieder) müssen noch in 2006 mit dem Bau beginnen, um nicht die Landeszuschüsse zu verlieren. Wenn alles nach Plan läuft, soll das Museum im Sommer 2007 eröffnet werden. Nach den Worten des Vorsitzenden Gerd Althoff ist der Verein durch seine Mitglieder in der Lage, die Öffnungszeiten des Museums sicherzustellen. (wi)