Keine Verkehrssicherheit in Pödinghausen

Viele Bürgerinnen und Bürger konnten vor einigen Tagen in beiden Engeraner Zeitungen lesen, dass sich der Landtagsabgeordnete W. Aßbrock sehr für die Belange Engers eingesetzt und erhebliche Mittel für zwei verkehrspolitische Baumaßnahmen „losgeeist“ habe. Diese Engagement ist grundsätzlich zu begrüßen, jedoch muss auch betrachtet werden, was gerade nicht als förderwürdig angesehen wird.
Keinesfalls darf bei soviel Selbstlob des CDU-Abgeordneten übersehen werden, dass die Bürgerinnen und Bürger aus Pödinghausen schon seit Jahren in Punkto Verkehrssicherheit vom Land NRW vertreten durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW – Niederlassung Minden- im Stich gelassen werden.

Ein vom Ausschuss für Sicherheit, Ordnung, Umwelt und Verkehr unserer Stadt gefasster einstimmiger Beschluss aller Parteien, die Verkehrssicherheit in Pödinghausen durch den Bau von Querungshilfen über die Jöllenbecker Str, den Bau eines Kreisverkehrs an der Einmündung der Sundernstr. sowie den Bau eines Fuß- und Radweges entlang der Jöllenbecker Straße Richtung Stadtmitte zu erhöhen, fand kein Gehör bei der Vorauswahl des Landesbetriebes Straßenbau NRW. Da diese Maßnahmen neben dem ebenfalls dringend benötigten Radweg vom Dreyener Eck bis zum Dreyener-Friedhof/Straße Zur Hegge nicht zu den TOP 30 Projekten des Landesbetriebes Straßenbau NRW gehören, hat die Stadt Enger einen abschlägigen Bescheid erhalten.

Der abschlägige Bescheid des Landesbetriebes Straßenbau NRW – Niederlassung Minden- löst beim Ortsverein (OV) Oldinghausen/Pödinghausen für die Zukunft große Sorgen bezüglich der Verkehrssicherheit im Ortsteil und Verdruss gegenüber der verantwortlichen Behörde aus. Da Verwaltungsabläufe sehr stark von der Politik beeinflusst werden, befürchtet der OV durch die niedrige Einstufung auf der Prioritätenliste jenseits von Platz 30 hier eine Retourkutsche aus Minden, da die Stadt Enger nicht im gewünschten Maße den dortigen Vorstellungen zum Weiterbau der L557 entspricht.
Darüber hinaus liegt der Ortsteil am südlichsten Zipfel des Stadtgebietes von Enger an der Grenze zu Bielefeld und scheint eher nicht mit der gleichen Gewichtung beachtet zu werden wie z.B. ein Ortsteil Schweicheln in Hiddenhausen.

Seit Jahren bemüht sich der OV um die Verbesserung der Verkehrssicherheit im Ortsteil. Das Verkehrsaufkommen hat sich in den letzten Jahren in Pödinghausen sehr erhöht. Unter anderem liegt dies auch an einem enormen Zuwachs an Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Neubausiedlungen.
Die daraus resultierenden Verkehrsbelastungen haben die Fahrbahnqualität der Jöllenbecker Straße und der Sundernstraße erheblich verschlechtert. Dadurch ist die Verkehrssicherheit auf der Jöllenbecker Str. insbesondere für Zweiradfahrer und Fußgänger beim Überqueren erheblich beeinträchtigt. Ein nicht unerheblicher Anteil von Fußgängern (hier im besonderen die älteren und ganz jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger) ist gezwungen, die stark befahrene Jöllenbecker Straße bei verschiedenen Erledigungen aufgrund des nur einseitigen Gehweges mehrmals überqueren zu müssen.
Zusätzlich erschwert wird ein derartig schlechter Zustand jetzt in der „dunklen Jahreszeit“ durch die denkbar schlechteste Ausleuchtung öffentlicher Verkehrsräume. Die Beleuchtung steht nämlich auf der dem Gehweg abgewandten Seite und sichert vermutlich eher motorisierte Fahrzeugführer mit mangelhaften Beleuchtungen vor dem gut sanierten Graben direkt neben der Fahrbahn.
Diese bauliche Gestaltung wiederum zwingt Fahrradfahrer, den nur einseitigen Gehweg in beide Richtungen zu benutzen. Dieser ist zusätzlich ausgeschildert nach Zeichen 240 / 241 der Straßenverkehrsordnung. Diese Beschilderung fordert entsprechend die Fahrradfahrer in Richtung Bielefeld zur Benutzung des Gehweges auf (in Fahrtrichtung). In Richtung Enger hingegen und damit entgegen der Fahrtrichtung wird lediglich die Benutzung des einseitigen Gehweges für Fahrradfahrer geduldet. Das führt zu einer Überbelastung des Gehweges.

Immer wieder berichten ortsansässige Bürgerinnen und Bürger über im höchsten Maße kritische Situationen an der Kreuzung Jöllenbecker Straße/ Sundernstraße/ Am Sportplatz. Unfälle wurden eher durch Zufall und aufgrund „glücklicher Umstände“ vermieden, als durch eine vernünftige gut überschaubare Verkehrsführung oder eine sichere Fahrbahngestaltung z.B. als Kreisverkehr.

Die beschriebene Verkehrssituation mag vor 20 Jahren noch annehmbar gewesen sein, den heutigen Standards und Sicherheitserfordernissen entspricht sie keineswegs mehr.

Der SPD-Ortsverein OlPö wird zukünftig jeden Unfall oder sonstige schädigende Ereignisse im Zusammenhang mit den örtlichen Verkehrsgegebenheiten mit besonderer Aufmerksamkeit beachten.
Der jetzt gegebene Zustand und die Tatsache, dass kurzfristig die Verkehrssituation nicht veränderbar ist (formuliert in dem abschlägigen Bescheid des Landesbetriebes Straßenbau NRW-Niederlassung Minden vom 01.12.2005 an die Stadt Enger) beinhaltet unser Meinung nach schon jetzt eine latente Fahrlässigkeit hinsichtlich der Pflicht des Landesbetriebes, die Verkehrssicherheit an der L855 (Jöllenbecker Straße) zu gewährleisten.
Zu erkennen ist diese latente Gefahr für alle Bürgerinnen und Bürger schon dadurch, dass offiziell durch Verkehrsbeschilderungen auf den beschädigten Straßenzustand hingewiesen wird.