
Enger. Gut zwei Stunden lang konnten sich die Engeraner Feierabendpolitiker am Montagabend wieder daran gewöhnen, dass ihre Sommerpause vorüber ist und dass sie ihre Feierabende nun wieder öfter im Rathaus verbringen werden. In einer Sondersitzung des Rates und des zuständigen Werksausschusses beschlossen SPD und Grüne, mit der Sanierung des Gartenhallenbades einschließlich der Außenanlagen und einiger kleinerer Optionen umgehend zu beginnen. Heute hat das Bad zum letzten Mal geöffnet, bevor die Bagger anrollen sollen.
Die Verwaltung hatte zu den Sondersitzungen eingeladen, weil nicht auszuschließen ist, dass sich gegenüber der bisherigen Kostenschätzung von rund 2,95 Mio. Euro am Ende Mehrkosten ergeben können, die von niemandem vorhergesehen werden können, wenn ein altes Gebäude im Bestand saniert wird (NW berichtete). Doch erfreulicherweise liegt das Submissionsergebnis mit 2,864 Mio. Euro noch unter der bisherigen Kostenschätzung. Und das, obwohl zusätzliche Leistungen wie zum Beispiel eine Eingangsüberdachung, Unterwasserscheinwerfer und Wasserballtore bereits mitgerechnet worden sind.
Gleichwohl ist der finanzielle Puffer bis zur bisher bereitgestellten Summe von 2,95 Mio. Euro nicht so groß, dass eine Verteuerung der Gesamtmaßnahme heute zuverlässig ausgeschlossen werden könnte.
Soweit waren sich alle Fraktionen mit der Verwaltung einig. Nur zogen wie bisher die beiden politischen Lager unterschiedliche Konsequenzen.
SPD und Grüne betonten übereinstimmend, dass sie nunmehr den eindeutigen Bürgerentscheid zur Sanierung des Bades endlich umsetzen wollten. Um Attraktivität und Einnahmen möglichst zu steigern, gehöre dazu natürlich auch die Sanierung der Außenanlagen. Im übrigen müssten im Verlauf der Baumaßnahmen im Gebäude technische Einrichtungen für die Außenanlagen vorgesehen und eingebaut werden, die sich später nicht oder nur zu hohen Kosten nachrüsten ließen.
Die CDU setzte sich mit einem Beschlussvorschlag nicht durch, der eine "Notbremse" einbauen und die Sanierung der Außenbecken und die Optionen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben und unter den Vorbehalt eines strengen Kostencontrollings stellen wollte.
Nach einer von der CDU beantragten Sitzungsunterbrechung kam die Verwaltung der CDU weitgehend entgegen. In den Beschlussvorschlag wurde aufgenommen, dass die politischen Gremien regelmäßig über Kosten- und Bauablauf zu informieren seien und dass auf "absehbare Mehrkosten" unverzüglich hinzuweisen sei.
Das war der CDU jedoch zu wenig. Die FDP hatte eine Zustimmung zu beiden Beschlussvorschlägen ausgeschlossen, da sie die Finanzierung (insbesondere der Folgekosten) ohnehin nicht für gesichert hält.