
Enger. Katzenjammer bei der CDU, Jubel bei SPD und Grünen. Die Christdemokraten sind in Enger die großen Verlierer der Stadtratswahl. Sie erreichten nur noch 35,4% der Stimmen und büßten im Vergleich zu 1999 satte 13 % ein. Stärkste Partei ist die SPD, die ihr Ergebnis um 6,6% auf 47,1% schraubte. Deutlich zulegen (+4,5%) konnten auch die Grünen, die 11,1% der Stimmen erhielten. Die FDP erzielte 6,4% (+1,8%).
"Das sind eklatante Verluste", räumte Friedhelm Kirchhoff (CDU) ein. Das Ergebnis werde seine Partei gründlich zu analysieren haben. Bei der letzten Kommunalwahl war die CDU mit stolzen 48,4% noch stärkste Partei geworden und hatte zusammen mit der FDP eine Ein-Stimmen-Mehrheit im Rat. Die ist nun futsch, der Machtwechsel vollzogen. Die CDU ist nur noch mit 12 Mitgliedern (-4) im Rat
vertreten, die FDP weiterhin mit zwei Vertretern. Stärkste Fraktion ist die SPD mit 16 Sitzen (+2). Die Grünen verdoppelten ihre Mandate auf vier. "Das lässt sich wirklich sehen", freute sich die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Regina
Schlüter-Ruff. Ihre Partei habe einen klaren, themenorientierten Wahlkapf geführt und ihr Ergebnis auf 11,1 % geschraubt. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der SPD", blickte sie in die Zukunft.
Hoch erfreut über das Ergebnis seiner Partei war SPD-Fraktionsvorsitzender Gerhard Bockermann. "In der Deutlichkeit war das sicher nicht zu erwarten", sagte er in einer ersten Stellungnahme. Die Zukunft des Hallenbades, der Wasserversorgung und des Bauhofes seien aus seiner Sicht die Themen gewesen, die der SPD viele Stimmen gebracht hätten. "Wir haben 15 von 17 Wahlbezirken direkt
gewonnen", bilanzierte Bockermann sehr zufrieden. "Das spricht dafür, dass sich
unsere Kandidaten stark eingesetzt haben." Über die künftige Zusammenarbeit im Engeraner Stadtrat werde seine Fraktion in ihrer Sitzung in dieser Woche entscheiden. "Dem will ich heute nicht vorgreifen", sagte Bockermann.