Realschul-Fachräume werden komplett saniert

Enger. Niemand soll den Engeraner Politikern nachsagen können, dass sie nicht flexibel auf konkrete Anforderungen in Sachfragen reagieren könnten. So wird das Kollegium der Realschule wohl selber nicht damit gerechnet haben, dass eine neue
Möblierung und Sanierung der technischen Ausstattung ihrer Physik- und Chemieräume tatsächlich so schnell Realität werden kann. Doch am Montag wurde beides vom Stadtrat beschlossen. Und das kam so:

SPD und Grüne nutzten kurz entschlossen die einmalige Chance des Fehlens von zwei CDU-Ratsmitgliedern und die daraus resultierende Einstimmen-Mehrheit für Rot/Grün, um den Haushaltsentwurf der Verwaltung für 2004 als Satzung zu beschließen.
Auf Vorschlag der SPD wurden dabei nur zwei Positionen verändert. 15.000 Euro werden durch den Verzicht auf die Gründung einer "Stadtentwicklungsgesellschaft" gespart.

Fraktionschef Gerd Bockermann: "Es ist sowieso fraglich, ob wir die überhaupt brauchen." Weiter wurden die insgesamt 60.000 Euro für die Aufstellung von neuen Bebauungsplänen um 15.000 Euro reduziert.
Bockermann: "Diese zusammen 30.000 Euro sind für die Sanierung der Realschulräume sicherlich viel besser angelegt."
Derart in die Enge getrieben konnte Wolfgang Aßbrock für die CDU nur noch erklären, dass seine Fraktion den Haushalt zwar nicht mit tragen könne, sich jedoch ebenfalls für die "Gesamt-Finanzierung" der Sanierung der Fachräume
ausspreche. In seinen Änderungsvorschlägen zum Haushalt 2004 war allerdings kein Ansatz für die Behebung der Schäden und Mängel in der Realschule enthalten.
Gleichwohl merkte Aßbrock an, dass die Ratsmehrheit aus CDU und FDP selbstverständlich nicht dem Vorschlag der SPD in dieser Sache folgen werde:
"Hier werden wir einen anderen, unseren eigenen Vorschlag unterbreiten."
Keinen Zweifel ließ der Chef der Ratsmehrheit daran, dass CDU und FDP den Haushalt 2004 schon in der Ratssitzung im Juli wieder "umdrehen" werde: "Und zwar in unserem Sinne und mit unseren Vorschlägen."