
Enger (KF). "Wir haben gute Gründe für die gewünschten Querungshilfen über die Sundernstraße", sagte Dr. Klaus Bockermann. Das
Straßenverkehrsamt sah sich nicht in der Lage, spontan über die beiden gewünschten Übergänge zu entscheiden. "Das muss eingehend begründet werden", lautete die Antwort auf eine Anfrage aus Enger. Bei einer täglichen Verkehrsbelastung von gut 5.000 Fahrzeugen und den vielen im Umfeld wohnenden Menschen sieht der Planer gute Chancen, die Querungshilfen genehmigt zu bekommen. Dr. Bockermann empfahl daher, Planungsunterlagen und Antrag beim Kreis einzureichen.
Sein Konzept sieht jeweils die Errichtung eines Provisorium an den beiden Standorten Wiesenstraße und Martinstraße/Paulinenstraße vor. "Ein endgültiger Einbau erfordert erheblichen baulichen Aufwand", sagte er.An beiden Standorten könnte relativ schnell, kostengünstig und problemlos eine Verkehrsinsel auf die Sundernstraße aufgeschraubt werden. Eine Verschwenkung des Fahrstreifens nach Süden werde jeweils auf bereits asphaltierte Flächen fallen. "Wir brauchen nur noch Zebrastreifen und Fahrbahnmarkierungen aufzubringen", erläuterte der Planer. Am Standort Martinstraße/Paulinenstraße müsse wegen der etwas beengten Verhältnisse das alte Buswartehäuschen weichen. Die Kosten für beide Maßnahmen schätzte Dr. Bockermann auf insgesamt 15.000 Euro.
Da der Randbereich auf Dauer für Fahrzeugverkehr nicht geeignet ist, sollte in den kommenden Jahren eine endgültige Lösung angestrebt und duchgesetzt werden. Die sei seiner Einschätzung nach zu 70 bis 75 Prozent förderungsfähig, schloss er seine Ausführungen.
Ulrich Tuxhorn (SPD) und Thomas Haemisch (Grüne) schlugen vor, das Vorhaben auf den Weg zu bringen. Die Verkehrsinseln mit der Verschwenkung des Fahrstreifens würden zur Reduzierung der Geschwindigkeiten der Autos führen, freute sich der Sozialdemokrat.
Contra gab es von Friedhelm Kirchhoff (CDU), der zwar grundsätzlich der Planung zustimmte, gleichzeitig aber daran erinnerte, dass unter
dem Tagesordnungspunkt "Sachstandsbericht" grundsätzlich kein Beschluss gefasst werde. Zudem sehe er im Haushalt keinen Platz, an dem man die 15.000 Euro unterbringen könne, für die sich SPD und Grüne einsetzten. Fachbereichsleiter Manfred Redeker schlug dem Ausschuss vor, die erforderlichen Gelder aus dem Haushalts-Topf für "Umbau und Instandsetzung" zu nehmen.
Unterstützung erhielt Kirchhoff von Berthold Dessin (FDP). "Der Ausschuss ist sich einig, die Maßnahme auf den Weg zu bringen. Eine
ordentliche Finanzierung muss aber gewährleistet sein", betonte der Ausschussvorsitzende. Das solle im Zuge der Haushaltsberatungen 2004 geschehen. "Jetzt über Gelder zu beschließen, die noch nicht genehmigt sind, ist ein Unding. Wir müssen erst sehen, welche Straßen repariert werden müssen", betonte Kirchhoff.
Um keine Zeit zu verlieren, will die Verwaltung bereits jetzt Antrag und Planung beim Kreis einreichen. "Gegebenenfalls können wir den
Antrag immer noch zurückziehen. Wir vergeben ja noch keine Aufträge", hieß es.
Bleibt zu hoffen, dass Ulrich Tuxhorn nicht Recht behält, als er den Christ- und den Freidemokraten pure Lippenbekenntnisse zu diesem Thema vorwarf.