WBSE-Chef Holz verteidigt sein Haus

Enger (chu). Aus der Sicht der Werkleitung der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Enger (WBSE) nutzte Thomas Holz im Werksausschuss die Gelegenheit, mit Unterstützung des kaufmännischen Geschäftsführers
Horst Petring sowohl zum aktuellen Flugblatt der CDU, als auch zum Antrag der Ratsmehrheit aus CDU und FDP Stellung zu nehmen, mit dem diese den Bauhof, das Wasserwerk und das Management für die
städtischen Gebäude verkaufen will. Holz bedauerte sehr, dass mit ihm bisher nicht gesprochen worden sei, handelt es sich doch praktisch um den Ausverkauf seines gesamten Geschäftsbereiches.
Insofern schätzte er seinen Beitrag als "doppelten Drahtseilakt" ein.

Im Ergebnis drückte der WBSE-Chef Unverständnis, Bedauern und Kritik aus. So sei ihm bisher aus den Unterlagen der CDU nicht klar geworden, wie die Ratsmehrheit auf ihre Zahlen gekommen sei, um eine
Halbierung der Verluste in Höhe von rund 350.000 Euro beim Hallenbad pro Jahr zu erreichen. Die höchstmögliche Konzessionsabgabe, die ein
neuer Eigentümer nach dem Verkauf des Wasserwerks an Enger zahlen könnte, läge bei 130.000 Euro. Auch mit 15.000 Euro an zusätzlichen Eintrittsgeldern nach einer Badepreiserhöhung und einem Verzicht auf Kredite könnten ohne den Bauhof nicht die von der CDU angenommenen
Finanzverbesserungen erreicht werden.

Besonders bedauerlich fand Holz daher auch die Tatsache, dass CDU und FDP in der Öffentlichkeit nur deswegen behaupten, die Kostensenkung beim Bauhof sei gescheitert. Das sei nachweislich
falsch. Er erinnerte an eine Vereinbarung aller Fraktionen mit Bürgermeister und Personalrat vom 1. Oktober 2001, nach der der Bauhof in "vertrauensvoller Zusammenarbeit in den vier Jahren ab
2002 an die Wettbewerbsfähigkeit herangeführt" werden soll.
Von 2002 auf 2003 sei die Produktivität des Bauhofes immerhin um 4,1 % gesteigert worden.

Vereinbart gewesen sei zu diesem Zweck aber auch eine vier Jahre geltende "Benutzungspflicht des Bauhofes" durch die Politik und die Verwaltung.
Einsparungen von 200.000 Euro seien daher nur durch Personalreduzierung zu erreichen. Bei einer Privatisierung wären außerdem noch "Gewinne für den künftigen Eigentümer und die Mehrwertsteuer obendrauf" zu realisieren. Mit rund 897.000 Euro im Jahr betrage der Personalaufwand 66 % der Kosten beim Bauhof. Das würde bedeuten, auf ein Viertel der Beschäftigten zu verzichten.
Deutliche Spareffekte bei den anderen Kostenarten könne er sich nicht so recht vorstellen, sagte Holz. Dabei sei der Bauhof gerade dabei, den Anteil seiner Daueraufträge gegenüber den Einzel- und internen Aufträgen auszuweiten. Doch gerade hier sei der Bauhof dann auch auf die Aufträge von der Stadt Enger angewiesen, die jeweils von der Ratsmehrheit beschlossen werden müssten.